NicaNotes vom 23.11.2016

Trumps Wahl betrifft nicht nur die Vereinigten Staaten

Beitrag von Chuck Kaufmann

Ein wöchentlich von Chuck Kaufman zusammengestellter Blog zu aktuellen Entwicklungen in Nicaragua. Chuck Kaufman ist ein langjähriger Koordinator des Nicaragua-Network (USA)

El Nuevo Diario interviewte legal in den Vereinigten Staaten lebende Nicaraguaner einige Tage, nachdem die US-Präsidentschaftswahlen von Donald Trump gewonnen worden waren. Angesichts der Zahl der Anhänger von Somoza, die sich in Miami nach dem Triumph der Sandinistischen Revolution niedergelassen haben, war das, was sie vorfanden, wie erwartet eine Mischung von Meinungen. Einige stimmten für Trump, andere konnten nicht glauben, dass irgendein Immigrant für Trump stimmen konnte. Ich glaube, dass die 28jährige Jennifer Quiroz die Gefühle nicht nur der Nicaraguaner, sondern der meisten Farbigen in den USA ausdrückte. Sie sagte „ Ich glaube wirklich, dass Mr Trump nicht das Problem ist. Das Problem ist der Hass und der Rassismus, die er unter den Menschen, die sich Weiße nennen, gesät hat. Dieser Hass hängt nicht davon ab, ob wir legal hier sind oder nicht. Dieser Hass und die Gewalt gegenüber den verschiedenen Kulturen und ethnischen Gruppen, die hier leben, werden in diesem Lande zunehmen.“

Der wirtschaftliche Berater des Präsidenten, Bayardo Arce, sagte während einer Wirtschaftskonferenz, die Regierung von Nicaragua habe „entschieden, die Entwicklung der nordamerikanischen Politik abzuwarten.“Er erklärte: „Donald Trump war der Gewinner, und die Außenpolitik der Vereinigten Staaten ist noch nicht definiert.“

Zwei von Nicaraguas wunden Seiten sind einmal die feindliche Gesetzgebung wie das NICA Act, das vor ein paar Monaten nur das Repräsentantenhaus passiert hat, aber jetzt eine bessere Chance haben könnte, den Senat zu passieren und von Trump im Oval Office unterzeichnet und somit Gesetz zu werden. Arce beschrieb das NICA Act als ein Gesetz, das „ darauf abzielt, US-Hilfe und Kredite zu betreffen.“

Ein weiterer wunder Punkt sind die Geldüberweisungen. Die Nicaraguanische Zentralbank beziffert die Überweisungen von Nicaraguanern, die im Ausland leben, an ihre Familien zu Hause, auf 1,1 Milliarden US$. Die ersten neun Monate des Jahres 2016 sahen eine Zunahme von 5,4% gegenüber dem selben Zeitraum des Jahres 2015. Die USA führen bei den Ländern, aus denen Nicaraguaner etwas von ihrem Verdienst nach Hause schicken, gefolgt von Costa Rica, Spanien, Panama, El Salvador und Kanada. Trump hat gedroht, Überweisungen von illegal in den USA Lebenden zu unterbinden (,ganz zu schweigen davon, sie gar zu deportieren,), und ein Wegfall der Überweisungen wäre ein wirtschaftlicher Schlag gegen Nicaraguas Wirtschaft.

Ich konnte keine Auflistung von legal und illegal in den USA lebenden Nicaraguanern finden. Weil während der 1980er Jahre Nicaraguaner fast so privilegiert wie Kubaner bei der Einreise in die USA waren und schnell die Staatsbürgerschaft erhielten, vermute ich, dass es eine geringere Prozentzahl von illegal in den USA lebenden Nicaraguanern gibt als aus Nachbarländern. Am 18.November berichtete El Nuevo Diario, dass im Jahre 2016 bis jetzt 498 Nicaraguaner aus den USA deportiert worden sind. Das entspricht ungefähr zwei Drittel der Zahl von Deportationen im letzten Jahr und verblasst im Vergleich zu den 31 000 Guatemalteken, die bisher 2016 deportiert worden sind.

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