Wahlergebnis 2016

Informe Pastran
Sonntag, 6. November 2016

Präsident Ortega wiedergewählt mit mehr als 71% der Stimmen

Laut Oberstem Wahlrat (CSE) lag die Wahlbeteiligung bei 65,3%

Der erste vorläufige Bericht zu den heutigen Parlamentswahlen, der vom Obersten Wahlrat nach 23 Uhr im Plenum vorgelegt wurde, nannte eine Wahlbeteiligung von 65,3%, was einer Enthaltungsquote von insgesamt 34,7% entspricht. Die Wahlenthaltung lag damit um 10% über dem historischen Niveau von 25% bei den vergangenen Wahlen. Nach der Auszählung von 21,3% der Stimmen aus den etwas mehr als 14.000 Wahllokale lag die Zahl der ungültig abgegebenen Stimmzettel bei 3,8%.

Die Ergebnisse bei der Abstimmung über den Präsidenten nach 21,3%:
Sandinistische Partei (FSLN) 71,3%
Liberal Konstitutionalistische Partei (PLC) 16,4%
Konservative Partei (PC) 2,6%
Allianz für die Republik (APRE) 4,1%
Liberale Nationale Allianz (ALN) 1,1%
Unabhängige Liberale Partei (PLI) 4,5%
Bei der Abstimmung über die Abgeordneten in der Nationalversammlung kam es zu Überraschungen [die Stimmen für FSLN -Abgeordnete lagen hinter denen für den Präsidenten], mit 19,8% der Stimmzettel gezählt die Prozentsätze sind wie folgt:
Sandinistische Partei (FSLN) 60%
Liberal Konstitutionalistische Partei (PLC) 17,7%
Konservative Partei (PC) 3,9%
Liberale Nationale Allianz (ALN) 1,3%
Allianz für die Republik (APRE) 5,1%
Unabhängige Liberale Partei (PLI) 4,9%

Der Vorsitzende des CSE, Roberto Rivas, sagte, dass sich die Menschen in Nicaragua aktiv beteiligt hätten, ebenso die politischen Parteien eine zivile Wahlkampagne durchgeführt hätten, ruhig und unaufgeregt. Er soll ein weiteres Bulletin innerhalb einer halben Stunde und das amtliche Endergebnis morgen [Montag] veröffentlicht werden.

Unterstützer der Sandinisten stürmten nach der Veröffentlichung auf die Straßen, um auf dem Platz der Siege in Managua mit einer Karawane von Fahrzeugen und Motorrädern zu feiern, und als der erste Bericht des CSE veröffentlicht war, gingen Raketen und Feuerwerkskörper in verschiedenen Teilen der Hauptstadt los.

Nicaraguaner stimmten bei den Wahlen am Sonntag, bei denen Präsident Daniel Ortega keinen ernsthaften Konkurrenten hatte. Es wurde erwartet, dass er einen bequem Sieg und die dritte aufeinanderfolgende Amtszeit erreichen kann durch das Umfeld des Fortschritts, wodurch die Behauptungen des Autoritarismus neutralisiert wurde.

Die Unterstützung für Ortega und seine Frau und Unterstützerin, Rosario Murillo, lag nach den Umfragen bei rund 70%, dank ihrer erfolgreichen sozialen Programme und einem positiven Geschäftsklima in einem der ärmsten Länder in Lateinamerika.

Die Wahlstationen schlossen um 18 Uhr ohne Zwischenfälle, nachdem Tausende von Bürgern ihr Wahlrecht ausgeübten hatten.

Der Präsident hatte versprochen, die positive Entwicklung seiner "sozialistischen, christlichen und solidarischen Revolution" zu verteidigen, mit der die Armut im letzten Jahrzehnt um 13 Prozent reduziert werden konnte, sagten Regierungsvertreter.
"An diesem Tag bestätigen wir unsere Verpflichtung zum Frieden, den zu erreichen das Leben unsere Leute gekostet hat. Viel Blut ist damals geflossen, es gab viele Schmerzen", sagte Ortega, als er wählte. "Dies ist eine Abstimmung für den Frieden, für Stabilität, für die Sicherheit der nicaraguanischen Familien", sagte er.

Saubere Prozess, sagen Wahlbegleiter

Wahlbegleiter, die vom CSE eingeladen wurden, sagten den Medien, die heutigen Wahlen seien transparent, geordnet, in Frieden und Ruhe und Toleranz abgelaufen. Wir sahen ein hohes Maß an Bürgerbeteiligung in den verschiedenen Gemeinden, in die wir reisten, vor allem am Nachmittag, sagte der paraguayische Senator Francisco Pereyra.
Er sagte, sie fanden eine große Reife in der nicaraguanischen Bevölkerung und viel Disziplin während der Zeit der Wahl.

Währenddessen sagte Sixto Peña, ein Wahl-Experte aus Costa Rica, der besondere Fortschritt, den sie fanden, sei, dass es keine Zwischenfälle während der Abstimmung gab und dass dies ein wichtiger Schritt in der nicaraguanischen Demokratie sei, weil sich die Bürger in einer zivilen Weise verhalten hätten.

Salvador Ramos, ein Wahlexperte aus der Dominikanischen Republik, schätzte die hohe Beteiligung von Frauen und Jugendlichen am politischen Leben Nicaraguas. "In allen Abstimmungszentren gibt es Frauen. Und ich sah auch eine gute Beteiligung in den Wahl-Zentren. Frauen sind gut in den politischen Prozess und die Stärkung der Demokratie integriert", sagte er.

Der Experte Raul Alconada erklärte, dass die Integration von Frauen und Jugendlichen im gesamten Wahlprozess ein wichtiges Maß für die Konsolidierung der nicaraguanischen Demokratie sei. "Was viele von uns beeindruckt hat, die an dieser Tour von Managua teilnahmen, war es, die starke Beteiligung der Jugend zu sehen. Es ermutigt mich, die jungen Leute zu sehen ", sagte er.

Alvaro Saenz von der Nationalen Allianzbewegung von Ecuador erklärte, dass er in Nicaragua die organisatorischen Kapazitäten und eine sehr vollständige Wählerregistrierung und eine sehr geordnete Vorbereitung der Infrastruktur und der Wahllokalen sehen konnte. Er fügte hinzu, dass er mehrere Wahllokale besucht und die Wähler bei der Wahl gesehen habe, die in einer geordneten und ruhigen Art wählten, im Gegensatz zu dem Lärm der Medien, und dass sie einen normalen, regulären Wahlprozess sahen, ein sehr ruhiger Betrieb.

Der ehemalige Präsident von Honduras, Manuel Zelaya, erklärte, dass der heute in Nicaragua erlebte Prozess historisch sei, jenseits des geschickten Prozesses, weil sich hier ein gesellschaftspolitischer Prozess entfalte, denn die Menschen gehen zu den Urnen, um ihre sozialen Siege zu schützen. Er sagte auch, dass das nicaraguanische Volk politisch und in Bezug auf Wahlen gereift sei und Frieden, Demokratie und dem friedlichen Zusammenleben Priorität einräumten.

Der FSLN-Koordinator Edwin Castro erklärte gegenüber TV-Noticias auf Kanal 2, dass es ein Bürgerwahltag zwischen den nicaraguanischen Brüdern und Schwestern war und dass der Tag eine Wahl ohne Konflikte und Streitigkeiten mit hoher Organisationsfähigkeit war. Er schätzte, dass es heute mehr Beteiligung als in früheren Wahlen gäbe und die Wähler hatte eine größere Befähigung, schnell und einfach zu wählen.

Die Opposition hatte dazu aufgerufen, nicht zu wählen, [Edwin] Castro lehnte eine angebliche 80% Wahlenthaltungsrate ab und forderte sie dazu auf, die Nicaraguaner zu fragen, wer einen Tusche-Daumen hat und wer nicht, weil es einfach sei, aus einem Hotelzimmer heraus zu sprechen und in Richtung eines internationalen Publikums die Strategie zu propagieren, keine Stimme abzugeben, wobei in Nicaragua die Mehrheit der Nicaraguaner in Frieden leben wollten. Castro sagte, dass nach diesen Wahlen weiterhin Vorschläge und Allianzen notwendig seien, um Nicaragua zu verändern und dem eigentlichen Feind, der Armut und sozialer Ausgrenzung, eine Niederlage zu erteilen.

Gespaltene Opposition beschleunigt den Sieg

Die „Bürger für die Freiheit“ (CPL), angeführt von ehemaligen Abgeordneten der PLI aus der Nationalversammlung, und die „Breite Front für Demokratie“ (FAD) unter der Führung der MRS und ehemalige Verbündete der CPL verkündeten ihren Sieg auf der Grundlage einer angenommenen hohen Enthaltung.

Die CPL behauptet, dass 80% der Wähler nicht gewählt hätten, während die FAD eine Enthaltung von 70% behauptete und behauptete, dies sei auf Grund der Boykott-Aufrufe erfolgt, die sie in den letzten drei Monaten veröffentlicht hätten. [Die tatsächliche Stimmenthaltung / Nichtbeteiligung lag bei etwa 35%.]

Dennoch bestand die FAD-MRS darauf, dass es sich bei den Wahlen um eine Farce und einen Verfassungsbetrug handle, die den an den Urnen geäußerten Volkswillen ignoriere, dass es einen zivilen Ungehorsam gebe, der von ihnen geführt worden sei und dass daher die Wahlen null und nichtig seien und sofort Neuwahlen ausgerufen werden müssten, obwohl die Verfassung und das Wahlrecht dies nicht erlauben. Sie forderten die Bevölkerung dazu auf, auf den Straßen zu demonstrieren.

Die US-Kongressabgeordnete Ileana Ross-Lehtinen, die vor der Veröffentlichung der offiziellen Ergebnisse interviewte wurde, behauptete dabei, dass die Wahlen betrügerisch seien und dass nur das von ihr geförderte NICA-Act die "Wiederherstellung der Demokratie in Nicaragua" sicherstelle.

Ergänzung: (Nicaragua-Forum)

In einem dritten Bericht über die Wahlergebnisse, als 99,8% der Stimmen ausgezählt waren, berichtete der CSE, dass die Beteiligung der Öffentlichkeit an den Wahlen bei 68,2% lag.

Entsprechend des Endergebnisses errang bei der Präsidentschaftswahl die FSLN mit 72,5% den Sieg; die PLC erhielt 15% der Stimmen; die PC 2,3%; das ALN, 4,3%; APRE, 1,4%; und die PLI 4,5% der Stimmen.

Bei der Präsidentschaftswahl, als 99,8% der Stimmen ausgezählt waren (14 552 von 14 581 Wahllokale) waren 2.578.445 Stimmen abgegeben worden; 90.246 davon waren ungültige Stimmen (3,5%), 2.488.199 gültig.

Die Ergebnisse der Departements-, nationales Parlament und PARLACEN

Bei der Wahl der nationalen Abgeordneten, als 99,75% der Stimmen ausgezählt (14.545 Wahllokale) waren 2.578.834 Stimmen abgegeben worden; 104.912 davon waren ungültige Stimmen (4,1%); und 2.453. 922 gültig.

Die FSLN erreichte laut diess Berichts 66,8% der Stimmen; PLC, 14,7%; PC, 4,3%; ALN, 5,6%; APRE, 2,2%; PLI, 6,6%.

Bei den Abgeordneten in den Departamentos, nach der Auszählung von 99,75% der Stimmen (2.546.356 abgegebene Stimmen, davon 104.401 ungültig (4,1%) und 2.441.945 gültig) gewann die FSLN mit 65,7% der Stimmen; PLC, 15,3%; PC, 4,5%; Yatama, 1,2%; ALN, 5,6%; APRE, 2,9%; und PLI, 4,8%.

Bei der Wahl der Abgeordneten des Zentralamerikanischen Parlaments PARLACEN nach der Auszählung von 99,75% der Stimmen (2.537.449 abgegebene Stimmen; 98.961 ungültige Stimmen (3,9%) und 2.438.488 gültigen Stimmen) siegte die FSLN mit 68,6% der Stimmen; die PLC erreichte 14,13%; PC, 4,3%; ALN, 5,5%; APRE, 1,8%; und PLI 5,7%.

Ergänzung 2

Amtliches Endergebnis Präsidentenwahl
Sandinistische Partei (FSLN) 72,44%
Liberal Konstitutionalistische Partei (PLC) 15,03%
Konservative Partei (PC) 2,30%
Liberale Nationale Allianz (ALN) 4,31%
Allianz für die Republik (APRE) 1,4%
Unabhängige Liberale Partei (PLI) 4,51%

Wahl Abgeordnete der Nationalversammlung
Sandinistische Partei (FSLN) 65,86%
Liberal Konstitutionalistische Partei (PLC) 15,30%
Konservative Partei (PC) 4,39%
Liberale Nationale Allianz (ALN) 5,70%
Allianz für die Republik (APRE) 2,04%
Unabhängige Liberale Partei (PLI) 6,71%

(Daten laut Veröffentlichung des CSE - http://www.cse.gob.ni


Herausgeber der deutschsprachigen Übersetzung: Nicaragua-Forum Heidelberg. Tel.: 06221-472163, e-mail: info(at)nicaragua-forum.de V.i.S.d.P.: Rudi Kurz
Übersetzung: Rudi Kurz.
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