NicaNotes vom 18.01.2017

Ein wöchentlich von Chuck Kaufman zusammengestellter Blog zu aktuellen Entwicklungen in Nicaragua. Chuck Kaufman ist ein langjähriger Koordinator des Nicaragua-Network (USA).

Wie sich die Farmer an den Klimawechsel anpassen und ihr Ernteerträge verbessern

Liz Light besuchte San Francisco Libre um herauszufinden, wie Farmer ihre landwirtschaftlichen Praktiken anpassen

Nicaragua verkörpert die Verwundbarkeit der sich entwickelnden Länder durch die größte Bedrohung, mit der wir alle konfrontiert sind: den Klimawechsel. Während Nicaragua nur für 0,3% der globalen Kohlenstoffemissionen verantwortlich ist, ist es zu einem umfassenden Programm verpflichtet, diese Emissionen zu reduzieren und Milderungs- und Anpassungsmaßnahmen zu verwirklichen; und gleichzeitug vertritt es international einen festen Standpunkt, Druck auf die größten CO2-Produzenten auszuüben.

„Die Technologie existiert, das Kapital existiert, die Dringlichkeit existiert, was fehlt ist ein größerer politischer Wille auf Seiten der größten Verursacher.“ Das sagt Paul Oquist, Nicaraguas Minister für Öffentlichkeitspolitik.

Wie man mit dem Klimawandel umgeht zeigt das Beispiel von San Francisco Libre, das mit seinen 12.000 Einwohnern entlang der Nordküste des Xolotlán-Sees, des Managua-Sees, liegt. Das Gebiet ist schwer von mit dem Klimawandel verbundenen Wetterextremen und einer massiven Abholzung in Mitleidenschaft gezogen.

Mit der Unterstützung einer Regierungsagentur, dem Nicaraguanischen Institut für Landwirtschaftstechnologie (INTA), verändern Bauern ihre Praktiken durch ein landwirtschaftliches Anpassungsprogramm. Sayda Coronado ist Mitglied einer landwirtschaftlichen Kooperative von Frauen. Sie ist auch der örtliche Koordinatorin von Regierungsprogrammen wie Null-Hunger, der Verteilung von Lebensmittelpaketen und eines Projektes, gesundes Essen durch Gemüsegärten zu ermutigen.

„Traditionell ist dies ein Gebiet für Viehzucht, Grundnahrungsmittel, Sorghum, Korn, Bohnen und Gemüse. Die Reformen der sandinistischen Revolution gaben den Kleinbauern Land, und jetzt haben wir mehr Möglichkeiten als Produzenten, als Frauen und als Kooperative. Ich bin Mitglied von Bello Amanecer, einer von fünf landwirtschaftlichen Kooperativen von Frauen in diesem Gebiet.“

„Wir haben seit drei Jahren Trockenheit, die durch Abholzung noch verschlimmert wurde. Die Brunnen und Flüsse trocknen aus, und der Wasserstand des Sees ist beträchtlich gefallen. Deshalb müssen wir unsere Produktionsmethoden ändern und analysieren, wie wir die Armut mildern und mehr Einkommen erzeugen können.“

„Die Produktionskosten für Korn und Sorghum waren sehr hoch, und der ganze Gewinn landete bei den Zwischenhändlern. Wir pflanzen immer noch etwas von diesen Korn an, aber jetzt streuen wir unsere Produktion. Zum Beispiel: statt acht Morgen Korn oder Sorghum zu pflanzen, pflanzen wir ein Morgen mit Melonen, ein Morgen mit Kürbis und ein halbes mit Pfeffer. Wir haben einen sicheren Markt geschaffen, indem wir an eine Firma liefern, die die Supermärkte beliefert. Dies ist regulierter; deshalb können wir zu einem höheren Preis verkaufen, und so hat sich unser Einkommen verbessert.“

„Meine Farm ist eine INTA-Landwirtschaftsschule, zu der junge Produzenten kommen, um sich in der Behandlung der Böden, der Kontrolle von Pflanzenkrankheiten und organischen Anbaumethoden auszubilden. Wir haben verschiedene Methoden gelernt, wie z.B. Systeme für künstliche Bewässerung, die Wasser speichern, oder auf verschiedene Weise Pflanzen räumlich zu versetzen oder Kompost als Düngemittel einzusetzen. Wir verwenden Windbruch und pflanzen Hecken und andere Schutzwälle, um die Verbreitung von Parasiten und Krankheiten zu verhindern. Tiermist wird verwendet, um organische Düngemittel und Kompost und natürliche Insektizide herzustellen. Wir bauen auch Erdwälle um zu verhindern, dass die Erde weggespült wird, und wir graben Gruben und kleine Lagunen, um Wasser während der Regenzeit zu speichern. Wir verwenden alle diese Techniken, um die Erde zu erhalten.“

Aktuelle Kurznachrischen aus Nicaragua vom 18-01-2017: + Amtseinführung der Regierung + Wohnungsbau + Schulspeisung + Wirtschaft + Nationalversammlung
Herausgeber der deutschsprachigen Übersetzung: Nicaragua-Forum Heidelberg. Tel.: 06221-472163, e-mail: info(at)nicaragua-forum.de V.i.S.d.P.: Rudi Kurz
Übersetzung: Peter Schulz.
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