Meldungen aus Nicaragua vom 28.12.2009

  1. National Assembly passes 40 laws and 368 decrees in 2009
  2. Aleman möchte im Jahr 2011 für Präsidentenamt kandidieren
  3. Nicaraguanische Regierung übergibt indigenen Gemeinden Landtitel
  4. December—A month of anniversaries
  5. Singer-songwriter Salvador Cardenal honored by Managua
  6. Ometepe—refuge for migratory birds
  7. Kirchenführer bereiten sich auf den Kampf über therapeutischen Schwangerschaftsabbruch vor

Aleman möchte im Jahr 2011 für Präsidentenamt kandidieren

Der frühere Präsident Arnoldo Aleman, der die Liberal-Konstitutionalistische Partei (PLC) führt, erklärte, dass er erwarte, an erster Stelle bei einer Präsidentenvorwahl der liberalen Parteien zu stehen und im Jahr 2011 der liberale Kandidat für das Präsidentenamt zu sein. Aleman, der von 1997 bis 2002 Präsident des Landes war, sagte La Prensa, das er davon ausgehe, dass sich die verschiedenen liberalen Parteien vereinigten und eine innerparteiliche Vorwahl durchführten, die er auch gewinnen wolle. Er sagte, „wenn jemand bei den Vorwahlen antritt, aber nicht denkt, dass er diese gewinnen kann, dann sollte er nicht teilnehmen.“ Die PLC, das Liberale Nicaraguanische Bündnis (ALN), die Unabhängige Liberale Partei (PLI), und die „Lasst uns mit Eduardo gehen“ - Bewegung (MVE) werden Bündnis-Verhandlungen unter der Schirmherrschaft von Bischof Juan Abelardo Mata von Esteli abhalten.

Aleman war von 1990 bis 1996 Bürgermeister von Managua. Bei den Präsidentschafts-Wahlen von 1996 trat Aleman gegen Daniel Ortega an, den er damals besiegte. Alemans Jahre als Präsident waren von Beschuldigungen der Korruption geprägt und als er das Amt seinem Vizepräsidenten Enrique Bolaños übergab, der auf ihn als Präsident folgte, wurde er wegen Betrugs gegen den Staats angeklagt und verurteilt. Er wurde zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt, von denen er mehrere Jahre unter (teils landesweitem) Hausarrest verbrachte, bevor er durch eine Entscheidung der Nationalversammlung im Januar 2009 begnadigt wurde.

Aleman ist auch bekannt für den Pakt, den er mit Präsident Daniel Ortega von der Sandinistischen Partei (FSLN) 1999 unterschrieb, und der der PLC und der FSLN einen Anteil an Regierungs- und Verwaltungspositionen der Regierung sicherte, so lange eine der zwei Parteien die Präsidentschaft innehat. (Radio La Primerisima am 28. Dez; La Prensa, 28. Dez.)

Nicaraguanische Regierung übergibt indigenen Gemeinden Landtitel

Entsprechend dem Gesetz 445 über indigene und ethnische Gemeindeeigentumsrechte hat das Nationale Komitee für Grenzziehung und Landtitel (CONADETI) Landtitel für Gruppen an der Atlantikküste in Bilwi (Puerto Cabezas) und in Bluefields bei separaten Treffen übergeben. Diese Gemeindelandtitel sichern die juristischen Besitzrechte über das Land, das ihnen schon seit Generationen gehörte.

Während einer Zeremonie in Bluefields wurden fast 407.000 Hektar an sechs indigene und drei kreolische Gruppen überschrieben. Zu den Nutznießern gehören die Gemeinden von Rama Cay, Sumu Kaat, Tiktik Kaanu, Wiring Cay, Moncey Point Bang Ku Kut, Caño Maíz, Río Indio, Gery Town und 23 Riffe.

„Dies ist ein Traum, den sie in der Südatlantik-Region realisieren können. Dies war eine Sache, bei der die Gemneinschaften die Initiative ergriffen, Gelder sammelten mit ausländischer Hilfe von Botschaften, Organisationen und der Küstenuniversität, und das ganze kulminiert heute (20. Dez) mit dem erhalt der Landtitel“, sagte Maria Lourdes Aguilar Gibbs, die Vizepräsidentin von CONADETI, wobei sie die Wichtigkeit der Arbeit der Gemeinschaften hervorhob.

Gleichzeitig übergaben in Bilwi Mitglieder von CONADETI Gemeindelandtitel an die indigenen Gemeinschaften von Mayangna Sauni Arungka (Matumbak), Sumu Mayangna Tuahka Takaln Balna und Rama-Kriol. Carlos Jose Aleman, der Präsident von CONADETI und des Regionalrats der Autonomen Nordatlantischen Region (RAAN), sagte „mit den Titeln von Mayangna Sauni Arungka (Matumbak) und Sumu Mayangna Tuahka überschreiben wir die letzten Titel der neun Mayangna-Gebiete.“ Er fügte hinzu, dass die Überschreibung des Rama-Kriol-Landes die Anerkennung der Forderungen der Leute aus den sechs Rama-Gemeinschaften sei, die ihre Kultur geschützt und jetzt ihre Landrechte erhalten hätten.

Conadeti hofft, seine Arbeit fortsetzen zu können, bei der sie das Gesetz 445 als Werkzeug verwenden, um die Kontrolle der indigenen Gemeinschaften über das Land zu garantieren. Im ersten Trimester von 2010 hat die Kommission das Ziel, die Landtitel für vier weitere indigene Gebiete zu überschreiben. (El Nuevo Diario, 12. Dez.; La Prensa, 22. Dez.)

Kirchenführer bereiten sich auf den Kampf über therapeutischen Schwangerschaftsabbruch vor

Führer von Religionsgemeinschaften nutzten ihre letzten Predigten des Jahrzehnts am vergangenen Sonntag, um weiter gegen das Kippen des Verbots von therapeutischen Schwangerschaftsabbrüchen zu kämpfen. Seit 2006 sind alle Schwangerschaftsabbrüche in Nicaragua illegal, aber es gibt Gerüchte, dass sich dies bald ändern könne. Frauen- und Menschenrechtsorganisationen forderten ein Ende der Bestrafung von therapeutischem Schwangerschaftsabbruch und argumentierten, dass dieses Gesetz verfassungswidrig sei. Während das Oberste Gericht noch über den Fall entscheiden soll, zirkulierten Gerüchte, nach denen das Gericht Anfang kommenden Jahres zu Gunsten der Frauen entscheiden werde. Aus Furcht vor dieser Möglichkeit hat die katholische Kirche begonnen, ihre Anhänger gegen jede Form des Schwangerschaftsabbruchs zu mobilisieren. Die Kirche hat die Zeit vom 27. Dezember bis 3. Januar zu nationalen Tagen des Gebets für die Familie erklärt.

Die Kirchenführer sagten, die katholische Kirche betrachte die Möglichkeit, den therapeutischen Schwangerschaftsabbruch wieder zu ermöglichen, als eine ungerechte Redefinition der „Familie“. Erzbischof Leopoldo Jose Brenes warnte die Gemeinden bei seiner Predigt am 27. Dezember in der Kathedrale Managua, „weil die Familie so schön ist, hat sie so viele Feinde“. Er rief die Menschen dazu auf, sich darüber bewusst zu sein, dass „Organisationen, die große Geldmengen investieren, um die Basis dieser Gesellschaft zu zerstören, die Familie zerstören wollten.“ Der päpstlicher Nuntius Fr. Henry Josef Nowacki sagte bei der gleichen Messe, dass sich die Nicaraguaner „darauf festlegen sollten, mit aller Kraft die Familie und Achtung des Lebens der Menschen von dem Moment der Zeugung an zu verteidigen.“

Als er nach der schlimmen Situation gefragt wurden, wenn das Leben der Mutter in Gefahr sei -einer Situation, bei der ein therapeutischer Schwangerschaftsabbruch notwendig sei - antwortete Monsignore Silvio Fonseca vom Büro der Familie, dass der Arzt sein Bestes tun müsse, um das Leben von Beiden zu retten. (El Nuevo Diario, 27. Dez; Radio La Primerisima am 27. Dez.)


Dies ist eine auszugsweise Übersetzung des Nicaragua News Service Autor: Katherine Hoyt / Paul Baker.
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