Meldungen aus Nicaragua vom 11.01.2011

  1. World Court case on San Juan River opens; Nicaragua rejects Ramsar report
  2. Nicaragua bewarb sich nicht um amerikanische Gelder aus dem Fond für Millennium-Herausforderungen
  3. Sandinistas and allies elected to Assembly leadership posts; opposition disunity continues
  4. Regierung garantiert Schulmahlzeiten für Schüler
  5. Unterkünfte für durch Schädlingsbekämpfungsmittel betroffene Ex-Bananen-Arbeiter sind jetzt fertig
  6. Zero Hunger federation will mean more access to training and credit for women
  7. Garment factory to reopen in Ciudad Sandino
  8. Cigar industry employs 20,000 in Esteli

Nicaragua bewarb sich nicht um amerikanische Gelder aus dem Fond für Millennium-Herausforderungen

Robert Downes, der stellvertretende amerikanische Missionschef in Managua, gab am 7. Januar bekannt, dass "sich die Regierung Nicaraguas dafür entschieden hat, sich nicht um eine zweite Phase [der amerikanischen Millennium-Herausforderungsfinanzierung] zu bewerben, und dass die Indikatoren für Regierbarkeit (governability) und Transparenz ein wenig abgenommen haben, was nicht bedeuten soll , dass Nicaragua in Zukunft keine Finanzierung aus dem Fonds erhalten werde, aber im Augenblick entschied der Ausschuss [für die Millennium-Herausforderung] mit nein." Er stellte fest, "Wie gut bekannt ist, wurde ein Teil der Finanzierung für das Land hier gestrichen, weil wir uns Sorgen gemacht haben wegen der Kommunalwahl 2008 und auch wegen [anderer] Indikatoren, die Regierbarkeit (governability)betreffend."Selbst wenn sich Nicaragua in diesem Jahr nicht um die Finanzierung bewarb, beabsichtigte der MCC offensichtlich, Geld für das Land zu genehmigen, denn Downes sagte, " Der Ausschuss entschied sich, Nicaragua momentan nicht als ein berechtigtes Land anzusehen“.

Vor zwei Monaten sagte der amerikanische Botschafter Robert Callahan, dass sich Nicaragua um ein zweites Programm mit dem MCC bewerben könnte, weil es "Fortschritte" in den 17 Indikatoren gezeigt hatte, die für das Programm verwendet werden, einschließlich Regierbarkeit (governability), wirtschaftlicher Nachhaltigkeit und sozialer Indikatoren. Jose Adan Aguerri, Präsident des Höchsten Gremiums der Privatunternehmen (COSEP), sagte, dass es eine Aufgabe seiner Organisation im kommenden Jahr sein werde, „[auf Nicaragua] einzuwirken, sich um ein neues Programm mit dem Fonds zu bewerben." (El Nuevo Diario, 6.+8. Jan.)

Regierung garantiert Schulmahlzeiten für Schüler

Für 900.000 Schüler in ganz Nicaragua werden in diesem Jahr der Schulbedarf und eine Schulmahlzeit nach Aussage von Vizeerziehungsminister Marlon Siu garaniert. Siu gab bekannt, dass er persönlich beginnen würde, Pakete mit Schulmaterial an alle Schüler zu liefern, deren Eltern sich in wirtschaftlichen Schwierigkeiten befinden. Diese Pakete werden einen Rucksack, Notizbücher, Bleistifte und möglichst auch Schuhe enthalten. Zusätzlich werden die Schüler eine Schulmahlzeit erhalten, die aus Reis, Bohnen und Hafer [in Form eines Getränkes] besteht. Siu sagte, dass gute Nahrung notwendig wäre, um positive Lernbedingungen zu schaffen.

Die Beamten haben seit Ende des Schuljahres 2010 an der Vorregistrierung gearbeitet, so dass Schüler, die ihre Klassen im letzten Jahr vollendeten, sicher sein können, das Schuljahr 2011 fortzuführen. Sie haben auch in ländlichen und entferntgelegenen Landesteilen gearbeitet, um Kinder für die Schule einzuschreiben. Die Registrierung beginnt am 31. Januar, und der Unterricht wird am 15. Februar beginnen. Zwischen dem 31. Januar und dem 14. Februar werden alle Bildungseinrichtungen im Land für die Registrierung der erwarteten 1.5 Millionen Schüler für das Schuljahr 2011 offen stehen. Das vorrangige Ziel der Regierung besteht darin, dass kein Kind ohne schulische Ausbildung bleibt. Daher werden die Beamten Kinder ohne vollständige Schuluniform nicht abweisen dürfen. Siu stellte fest, dass in diesem Jahr das Bildungsministerium enger mit den Eltern zusammenarbeiten wird, um sicher zu gehen, dass die Schüler in der Schule bleiben und nicht abbrechen. (Radio La Primerisma, 5. Jan.)

Unterkünfte für durch Schädlingsbekämpfungsmittel betroffene Ex-Bananen-Arbeiter sind jetzt fertig

Zweiundsiebzig vorgefertigte Häuser (jedes von 484 Quadratfuß) sind fertiggestellt worden und sind bereit, von den mehr als 500 Ex-Bananen-Arbeitern bezogen zu werden, die durch das Schädlingsbekämpfungsmittel Nemagon betroffen wurden. Diese Bananen-Arbeiter arbeiteten in den Betrieben von Chinandega während der 1960er und 1970er Jahre und wurden den schädlichen Schädlingsbekämpfungsmitteln Nemagon und Fugazone von den internationalen Gesellschaften ausgesetzt, die sie beschäftigten. Diese Chemikalien verursachten bei den Arbeitern ernste Gesundheitsprobleme. Obgleich die Gesellschaften Gerichtsverfahren in Nicaragua und in den Vereinigten Staaten verloren haben, haben sie sich geweigert, die Arbeiter zu entschädigen.

Mehrere Jahre lang hatten die Arbeiter vor der Nationalversammlung in Hütten aus Pappkarton und Abfalltüten kampiert, damit ihre geforderten sozialen und Arbeitsrechte anerkannt werden. Jetzt hat die Regierung diese vorgefertigten Häuser fertiggestellt, zusätzlich zu der Unterstützung mit Gesundheits-, Ausbildungs- und Bereitstellung Nahrungsmittelprogrammen für die Ex-Bananen-Arbeiter, sowie Zugang zur juristische Beratung. Die von der Regierung erstellten Häuser verfügen über ein ausreichend großes Wohnzimmer und ein Badezimmer. Die Gebäude wurden solide gebaut mit galvanisierten Metalldächern und Fliesenböden.

"Diese Unterkünfte sind ein großer Segen für uns, weil während dieses achtzehnjährigen Kampfes viele Menschen ihr Land und ihre Unterkunft verloren hatten. Für uns ist das, als ob sich ein Traum erfüllt hat, ähnlich einem göttlichen Wunder, dass die Regierung mit uns einer Meinung ist und uns ausgezeichnete Häuser gegeben hat, so dass wir ein würdevolles Leben führen können," sagte Guillermo Vivas, Vizepräsident der nicaraguanischen Vereinigung der Ex-Bananen-Arbeiter. (Radio La Primerisma, 5. Jan.)


Dies ist eine auszugsweise Übersetzung des Nicaragua News Service Zusammenstellung: Katherine Hoyt .
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Übersetzung: Wolfgang Schuler.
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