Meldungen aus Nicaragua vom 13.11.2012

1. Liberal parties file challenges in five municipalities and other election follow-up
2. Export erreicht 2,38 Milliarden US-$
3. Einsturz nahe der B2Gold Mine tötet schwangere Frau
4. Assembly of Nicaraguan satellite to start in March 2013
5. Nicaraguas Freihandelszonen überstehen die globale Krise
6. Sit-in gegen illegale Entlassungen in der Freihandelszone
7. Mehr als 20.000 profitieren von der Operation Miracle

2. Export erreicht 2,38 Milliarden US-$

Das Zentrum für Exporterfolge (CETREX) berichtete, dass Nicaraguas Exporte bisher 2,38 Milliarden US-$ erreicht haben und damit schon jetzt 2011 um 37,6 Millionen US-$ überstiegen hätten. Jorge Molina, Direktor von CETREX sagte, die Regierung hoffe nun, dass der Gesamtexport dieses Jahr 2,7 Milliarden US-$ erreiche. Nach Waren aus den Fabriken der Freihandelszone, die die Hälfte der Exporte ausmachen, bleibt Kaffee das Hauptexportgut, gefolgt von Gold, Rindfleisch, Zucker und Erdnüssen. Die Importe zwischen Januar und August dieses Jahres erreichten 3,820 Milliarden US-$, dies bedeutet, dass das Land immer noch eine Außenhandelsdefizit hat. (La Prensa, 6., 11.Nov.; El Nuevo Diario, 8. Nov.)

3. Einsturz nahe der B2Gold Mine tötet schwangere Frau

Ein Erdeinsturz in der Nähe der Santa Pancha Goldmine, in der Gemeinde Malpaisillo im Department von Leon verursachte am 6. November den Tod einer schwangeren Frau, als nach Zeugenberichten ihr Haus „von der Erde verschlungen wurde“. Verantwortliche der Mine sagten, die Gesellschaft werde die Evakuierung von Familien in der Umgebung unterstützen, die sich dazu entscheiden, zu gehen. Nach einem Treffen mit Gemeindeleitern erklärte Levinia Sequeira, die Pressesprecherin der Kanadischen Gesellschaft B2Gold, die Gesellschaft werde Land für die Familien aus den gefährdeten Gebieten kaufen und für die Evakuierten sorgen. Evelyn Maria Vega, die Direktorin der Noah’s Ark Schule, berichtete, dass genau hinter dem Schulgebäude für 250 Grund- und Sekundarschüler zwei offene Gruben seien mit Gängen, in denen die Gesellschaft ihren Abbau betreibe.

Der Minister für Energie und Bergbau, Emilio Rappaccioli, versprach, dass das Ministerium Evaluationen und Untersuchungen durchführen werde, um zukünftig Tragödien zu verhindern. Rappaccioli sagte, dass Häuser in einer alten Bergbauzone gebaut wurden, dass das Wissen und die Erinnerung daran verloren gegangen seien. Er sagte, alle Bergbaugesellschaften müssten die Gebiete unter ihrer Konzession untersuchen, aber dass für Gebiete ohne Abbaukonzessionen die Regierung verpflichtet sei, diese Untersuchungen durchzuführen und das Bauen von Häusern über alten Minengängen verhindern müsse. (Radio La Primerisima, 8., 9. Nov.; La Prensa, 7., 9. Nov.)

5. Nicaraguas Freihandelszonen überstehen die globale Krise

Die Gesellschaften, die in Nicaraguas Freihandelszonen ansässig sind, beschäftigen aktuell 105.000 Menschen. Sie stellen 17% der Arbeiter, die sozialversichert sind und die Behörden erwarten zum Ende des Jahres 110.000 Beschäftigte im FTZ-System. Alvaro Baltodano vom Sekretariat der Nationalen Kommission für die Freihandelszonen (CNZF) erinnerte, dass 2008 nur 69.000 Beschäftigte in der FTZ geplant waren und seitdem 35.000 neue Arbeitsplätze geschaffen wurden. Er sagte, die FTZ Gesellschaften könnten in vier Jahren 45.000 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. Der gegenwärtige Umfang der Beschäftigung stelle nach Schätzungen des Obersten Rates der Privatwirtschaft (COSEP) eine Finanzspritze von wöchentlich 5 Millionen US-$ für die nationale Ökonomie dar.

Offizielle Zahlen zeigen, dass der Export aus den Freihandelszonen 2011 1.752 Milliarden US-$ erreichte, was ein Anwachsen von 49,4% gegenüber 2010 bedeutet, als der Umsatz sich auf 1.172 Milliarden US-$ belief. Die Vereinigung der Freihandelszonen versucht dieses Jahr, die Exportmarke von 2,5 Milliarden US-$ zu erreichen; nach den letzten Zahlen von August erreichten die Verkaufszahlen 1.243 Milliarden US-$. Gemäß der Nicaraguanischen Zentralbank (BNC) ist das langsame Wachstum (+10% werden immer noch erwartet) der internationalen Wirtschaftskrise geschuldet. Die BCN informierte, dass die USA und Mexiko die wichtigsten Absatzmärkte für die Produkte aus den Freihandelszonen bleiben und 69%, bzw. 22,1% des Gesamtexports ausmachten. Dean Garcia, der geschäftsführende Direktor der Nicaraguanischen Vereinigung der Textil- und Bekleidungsindustrie (ANITEC), eine Industriegruppe, äußerte gegenüber El Nuevo Diario: "Wir müssen uns klar machen, dass die Verlangsamung bedeutet, dass wir weiter wachsen, aber auf einem niedrigeren Niveau als in den vergangenen Jahren." (El Nuevo Diario, 8. Nov.)

6. Sit-in gegen illegale Entlassungen in der Freihandelszone

Mitglieder des Nationalen Gewerkschaftsbunds für Textil, Kleidung, Leder und Schuhwerk FESITEX organisierten eine Sit-in-Demonstration vor der Astro Needle Freihandelszone, blockierten die Tipitapa-Masaya-Schnellstraße und forderten die Wiedereinstellung von 17 Arbeitern, die nach Aussagen der Gewerkschaft illegal entlassen worden waren.

Johana Bravo, Generalsekretärin der Tomas Borge Martinez Gewerkschaft, erklärte, dass das “Vergehen” der Arbeiter der Versuch gewesen sei, eine gewerkschaftliche Organisation zu gründen, wofür Flying Needle sie im Mai unter Verletzung ihrer Arbeitnehmerrechte feuerte. "Dies ist unser erster friedlicher Protest, wir werden mit weiteren solchen Protesten fortfahren, bis sie die Arbeiter wieder einstellen", kündigte Bravo an und fügte an: "Wir fordern die ausländischen Investoren auf, die Verfassung unserer Republik zu respektieren, die das Recht auf freie Organisation der Arbeiter vorsieht“.

El Nuevo Diario versuchte, mit Luis Ortega, dem Generaldirektor von Flying Needle zu sprechen, aber die Sicherheitskräfte der Fabrik sagten, er sei nicht anwesend. Die Zeitung versuchte mehrmals, mit seinem Büro zu telefonieren, aber die Antwort war immer, er sei nicht da.

Jose Daniel Hondoy war einer der Entlassenen. "Sie … jagten uns mehr oder weniger wegen der Bildung einer Gewerkschaft davon; wir sind heute wieder da, um unsere Rechte einzufordern. Wir sind nun seit 6 Monaten ohne Arbeit, obwohl wir eine Entschließung des Arbeitsministeriums zu unseren Gunsten haben, sagte er. Hondoy bezog sich auf die Resolution Nr. 244-12 des Arbeitsinspektors von Managua vom 8. Juni, welche die Entlassung von neun der Arbeiter für Null und nichtig erklärte und die Rücknahme der Kündigungen forderte. Flying Needle weigert sich allerdings nachzugeben. Die Arbeiter haben gerichtliche Schritte gegen die Gesellschaft beim Arbeitsgericht eingeleitet. (El Nuevo Diario, 8. Nov.)

7. Mehr als 20.000 profitieren von der Operation Miracle

Nach Aussagen der Regierungssprecherin Rosario Murillo führten dieses Jahr Nicaraguanische und Kubanische Ärzte 20.000 Augenoperationen durch, um einer gleichen Anzahl von Patienten in Nicaragua das Augenlicht wiederzugeben. In ihrer regelmäßigen Sendung auf Channel 4 Television hob sie die Arbeit des Nationalen Zentrums für Augenheilkunde und der Kubanischen Spezialisten in Operation Miracle hervor. Sie erklärte, dass die Arbeit der Kubanischen Ärzte Ausdruck einer brüderlichen und bedingungslosen Solidarität der Karibischen Nation mit dem Volk von Nicaragua sei. Durch die Zusammenarbeit von Spezialisten mit Operation Miracle haben Zehntausende von Nicaraguanern in den vergangenen Jahren ihr Augenlicht wieder erhalten, merkte sie an.

In Nicaragua hat Operation Miracle sowohl feste als auch mobile Operationsstätten. Letztere wurden im Februar 2012 gebildet, um Ressourcen zu halten und die ärztliche Hilfe näher zu den Bewohnern der abgeschiedeneren Gebiete zu bringen. Der Einsatz der Mobilen Klinik begann im Bergbaudreieck (Rosita, Siuna und Bonanza) in einer der ärmsten Regionen des Landes mit der Gemeinde von Siuna als Standort für die Mobilen Operationen, dort wurden in sehr kurzer Zeit Patienten aus Paiwas, Prinzapolka, Mulukukú und anderen Orten im Umkreis operiert. Am 1. Mai 2012 feierte die Kubanische Gruppe von Operation Miracle fünf Jahre Dienst in Nicaragua. (Radio La Primerisima, 8. Nov.)


Diese wöchentliche Nachrichtensendung ist der Nachfolger des Nicaragua News Service und der Nicaragua Network Hotline. Diese Veröffentlichung kann vollständig oder teilweise reproduziert werden. Bitte wenden Sie sich an das Nicaragua Network, 1247 E Street, SE, Washington, DC 20003, e-mail: nicanet (at) afgj.org
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Übersetzung: Bärbel Neef.
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