Meldungen aus Nicaragua vom 03.09.2013

1. Nicaragua claims part of Seaflower Biosphere Reserve
2. Canal project questioned in AP story and defended by Nicaraguan promoters
3. Konferenz des Mittelamerikanischen Parlaments in Managua
4. Nicaragua calls on US not to bomb Syria
5. Fraud accusations shake Nicaragua’s elite
6. Produktion an erneuerbarer Energie übersteigt 50%
7. Sea turtles arrive at last
8. Leptospirosis und Denge-Fieber

Konferenz des Mittelamerikanischen Parlaments in Managua

Das Mittelamerikanische Parlament (PARLACEN) hielt letzte Woche eine Sitzung in Managua ab und begann die 22. Konferenz der mittelamerikanischen und karibischen politischen Parteien mit dem Thema: „Die Rolle der politischen Parteien und die neuen Instrumente der Integration in Lateinamerika“. Es nahmen Vertreter aus Guatemala, Honduras, El Salvador, Nicaragua, Panama und der Dominikanischen Republik teil. In seiner Ansprache an die Versammlung lud Präsident Daniel Ortega Costa Rica ein, das einzige mittelamerikanische Land, das nicht Teil von PARLACEN ist, sich der regionalen gesetzgebenden Körperschaft anzuschließen. Ortega sagte, dass unter dem Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union, das kürzlich für Nicaragua, Panama und Honduras in Kraft trat, das Europäische Parlament den Wunsch ausgedrückt habe, dass PARLACEN eine ähnliche Rolle spielen solle wie das Europäische Parlament, aber das sei auf Grund der Abwesenheit von Costa Rica nicht möglich.

Eines der Foren, das auf der Konferenz abgehalten und von mittelamerikanischen Parlamentarierinnen organisiert wurde, trug den Titel „Frauen, Familie, Politik, Sicherheit und wirtschaftliche Durchsetzung“. PARLACEN-Abgeordnete Doris Tijerino sagte, dass es die Hoffnung der Organisatorinnen sei, dass die auf dem Forum vorgetragenen Ideen von den Vertretern der verschiedenen betroffenen Bereiche an ihre Basis getragen und zu der Debatte beitragen würden. Die Minister für Tourismus hielten auf der Veranstaltung ebenfalls ein Forum ab, auf dem die weitere regionale Integration ganz oben auf der Tagesordnung stand.

Eine hiermit in Zusammenhang stehende Nachricht war die, dass das Worldwatch Institute und das Mittelamerikanische Institut für Geschäftsverwaltung (INCAE) einen Bericht herausgaben, der zeigte, das Mittelamerika seinen Verbrauch an fossilen Brennstoffen für den Transport und für die Produktion von Elektrizität erhöhte und so zur globalen Erwärmung und der Luftverschmutzung beitrug. Der Bericht besagt, dass sich die Region trotz der Fortschritte bei der Produktion von Energie durch Wasser- und Wärmekraft nicht schnell genug auf den Gebieten der Solar-, Wind- und Biomassenenergie vorwärts bewegt habe. Der Bericht bemerkte, dass, während Costa Rica das Ziel habe, bis 2021 eine 100%ige Erzeugung durch erneuerbare Energie zu erreichen, und Nicaragua bis 2017 94% erreichen wolle, es nicht klar sei, dass der gesetzliche Rahmen und die finanziellen Ressourcen existieren würden, um diese Ziele Wirklichkeit werden zu lassen.

Währenddessen kamen die Landwirtschaftsminister von Mittelamerika, Mexiko und der Dominikanischen Republik, die sich in Santo Domingo trafen, überein, bei der Bekämpfung der größeren Plagen zusammenzuarbeiten, die der Landwirtschaft in der Region zusetzen, besonders beim Rost, der die Kaffeeernte in der Region in Mitleidenschaft zieht. Eine weitere gefährdete Ernte in der karibischen Region ist die Zitrusfrucht, die durch Huanglongbing oder die grüne Zitruskrankheit angegriffen wird. Die Landwirtschaftsminister beschlossen, die Grenzkontrollen für landwirtschaftliche Produkte und pflanzensanitäre Maßnahmen zu verstärken. (Informe Pastran: 28.August; El Nuevo Diario: 27.August; La Prensa: 28.August, 1.September)

Produktion an erneuerbarer Energie übersteigt 50%

Der Minister für Energie und Bergbau, Emilio Rappaccioli, berichtete, dass bis jetzt im Jahre 2013 52% der verbrauchten Energie aus erneuerbaren Energiequellen produziert worden sei, und er sagte voraus, dass Nicaragua in diesem Jahr 51% erreichen werde. Dies wird das zweite Jahr sein, dass Nicaragua mindestens die Hälfte seiner Energie aus erneuerbaren Quellen produziert hat. Von den 52% wurden 18% aus Wind , weitere 18% aus Erdwärme und zusätzliche je 8% aus Wasserkraft und Biomasse erzeugt. Der nationale Plan sieht vor, über 90% von Nicaraguas Elektrizität im Jahr 2017 aus erneuerbaren Quellen zu produzieren. Damit das passiert, müssen das Tumarin-Wasserkraftprojekt (, das 253 Megawatt Elektrizität produzieren wird,), die ALBA-Projekte (, die angelegt sind, 44 Megawatt zu produzieren,) und die Casitas-San Cristobal und Larreynaga geothermischen Elektrizitätsprojekte (, die 35 bezw. 17 Megawatt produzieren werden,) fertiggestellt werden.

Letzte Woche beendete ein Konsortium aus Gesellschaften aus Costa Rica und Honduras ein 43 Millionen US$ teures Wasserkraftprojekt in Jinotega, das Elektrizität für ungefähr 15 000 Menschen produzieren wird. Das Projekt wurde finanziert durch einen Mix von Geld aus privaten Quellen, von der Mittelamerikanischen Bank für Wirtschaftsintegration und von nicaraguanischen Banken, und es schuf 150 Arbeitsplätze. Eine weitere, die Energie betreffende Nachricht ist die, dass die Nationalversammlung mit 87 Ja-Stimmen einer Anleihe von 10 Millionen US$ von der BCI Bank von Indien für Elektrifizierungsprojekte zugestimmt hat, die eine Nebenstelle einschließen, um ein Gebiet im Departement Rivas zu versorgen, und eine weitere, um den Flugplatz und die Las Mercedes- Freihandelszone in Managua zu bedienen. (El Nuevo Diario: 27.August; Radio La Primerísima: 28., 29.August)

Leptospirosis und Denge-Fieber

Ein neunjähriger Junge aus Managua war das erste Todesopfer an Leptospirosis in diesem Jahr. Die Krankheit wird durch den Urin von Nagetieren verbreitet. Das Gesundheitsministerium leitet bereits eine nationale Kampagne mit der Hilfe anderer Ministerien und von Volksbrigaden, um 13 303 Kilogramm des Giftes „Biorat“ in fast 110 000 Häusern anzuwenden, um somit über eine halbe Million Menschen zu schützen. 41 Märkte, 381 Schulen und 218 Gesundheitskliniken sind auch behandelt worden. In anderen die Gesundheit betreffenden Nachrichten wird berichtet, dass Mittelamerika 32 Todesfälle durch das Denge-Fieber erlitten hat – sechs davon in Nicaragua – von 63 849 gemeldeten Fällen der Krankheit. Costa Rica hat die meisten Fälle zu verzeichnen bei nur zwei Todesfällen. Honduras hat die meisten Todesfälle mit 17 gehabt, wobei es 10 000 Erkrankungen weniger hat als Costa Rica, wo 31 000 Fälle diagnostiziert worden sind. Die diesjährige ist eine besonders schwere Denge-Fieber-Saison in ganz Mittelamerika gewesen. (Radio La Primerísima: 1. September; El Nuevo Diario: 31. August)


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Übersetzung: Peter Schulz.
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