Meldungen aus Nicaragua vom 04.06.2007

  1. Nicaragua wird an Tests für Dengue-Impfstoff teilnehmen
  2. Nemagon victims arrive in Managua
  3. Nationalversammlung ratifiziert zentralamerikanisches Militär-Organ
  4. U.S. Department of State considers elevating alert for U.S. citizens in Nicaragua
  5. Wal-Mart will Nicaragua zum größten Lieferanten in Zentralamerika machen
  6. Ortega departs for Venezuela, Libya, Algeria, Iran, Italy and Cuba
  7. Ortega: "Whoever messes with Venezuela, messes with the whole region."

Nicaragua wird an Tests für Dengue-Impfstoff teilnehmen

Forscher sind auf der Suche nach einem effektiven Medikament gegen die vier Typen des Dengue-Fiebers. Dengue ist eine Krankheit, die von der Aedes Aegypti übertragen wird und fieber und Schmerzen verursacht und in ihrer mit Blutungen verbundenen Form zum Tod des Patienten führen kann. Diese tödliche Form drei von Dengue im Norden Costa Ricas an der Grenze zu Nicaragua auf und hat die Behörden alarmiert. Dr. Marvin Vanegas, der in Rivas für das Lokale Gesundheits-Überwachungssystem (Silais) verantwortlich ist, erklärte, man plane aufgrund der Nähe zu dem infizierten Gebiet, als Präventivmaßnahme nächste Woche entlang der Grenze Insektizide zu sprühen, jedoch müsse die eigenen nicaraguanische Gemeinde alles tun, um den Einzug der Krankheit zu vermeiden. Allein in Lateinamerika sind in diesem Jahr 80 000 Menschen am Dengue-Fieber erkrankt; zu den betroffenen Ländern gehören Paraguay, Costa Rica, Argentinien, Brasilien, Bolivien, Honduras, Nicaragua, Ecuador, Venezuela, Panama und El Salvador.

Die pädiatrische Dengue-Impfstoff-Initiative (PDVI) mit Sitz in Seoul, gab bekannt, dass sie im Jahr 2008 in Ländern wie Nicaragua und Thailand Impfstoff-Tests gegen Dengue durchführen werden. Die PDVI ist Teil des Internationalen Impfstoff-Instituts (IVI), zu dem weltweit Forschungsgruppen, Universitäten, Stiftungen und Laboratorien gehören, die dem Dengue-Fieber den Kampf angesagt haben.

Scott Halstead, Forschungsleiter der PDVI erklärte am 30. Mai in einem Interview der costa-ricanischen Zeitung La Nación, dass man derzeit mit fünf Impfstoffen experimentiert, die bis 2012 oder 2014 wirksam angewandt werden könnten. Halstadt sagte, dass zur Zeit zwei der Impfstoffe für Tests an Menschen bereitstehen. Einer wird an der Universität von Mahidol und am Sanofipasteur-Laboratorium getestet, aber benötigt weitere Versuche, weshalb ein Testtermin noch nicht festgelegt worden ist. Ein anderer Impfstoff wird in den USA am Walter-Reed-Heeres-Institut für Forschung entwickelt in Zusammenarbeit mit dem GlaxoSmithKline-Laboratorium (GSK); dieser Impfstoff soll zuerst in Thailand und Puerto Rico und später in Nicaragua und Vietnam getestet werden. Laut Halstead werden in diesem Jahr zwischen zwei- und viertausend Menschen an dem Test dieses Impfstoffs teilnehmen. Die anderen drei Impfstoffe müssen noch an Menschen getestet werden. (La Prensa, 30., 31. Mai; El Nuevo Diario, 30. Mai)

Nationalversammlung ratifiziert zentralamerikanisches Militär-Organ

Am 30. Mai ratifizierte die Nationalversammlung die Schaffung eines Verbands Zentralamerikanischer Streitkräfte (CFAC). Der CFAC ist ein regionaler Militärverband, der in erster Linie bei Naturkatastrophen zum Einsatz kommt.

Die Nationalversammlung billigte auch die Zulassung des Südkommandos der US-Streitkräfte nach Nicaragua und einen Austausch von zehn Soldaten der nicaraguanischen Armee. Das Kontingent des US-Südkommandos wird in der karibischen Küstenregion Nicaraguas Manöver abhalten.

Maximino Rodriguez, Parlamentsabgeordneter und Mitglied des Komitees für Frieden, Verteidigung, Regierung und Menschenrechte, erklärte, die Entscheidung "hat mit gemeinsamen militärischen Projekten zu tun". Hinsichtlich der geplanten Integration der zentralamerikanischen Streitkräfte und hinsichtlich des Austauschs von Daten mit US-Büros erklärte Rodriguez: "Jetzt sind alle zentralamerikanischen Geheimdienste miteinander verbunden und tauschen Informationen aus." (La Prensa, 31. Mai)

Wal-Mart will Nicaragua zum größten Lieferanten in Zentralamerika machen

Fernando Paiz, Präsident des Vorstands der Direktoren von Wal-Mart in Zentralamerika, gab am 1. Juni bekannt, dass die größte Einzelhandelskette, Wal-Mart, Inc., plant, dass die gesamten Exporte aus Zentralamerika in diesem Jahr (2007) etwa 300 Millionen US-Dollar betragen; davon sollen 130 Millionen US-Dollar aus Nicaragua kommen, vor allem von Textilien. Weitere 65 Millionen US-Dollar entstammen den Exporten aus Honduras, und die restlichen Waren im Wert von 105 Millionen US-Dollar kommen aus den übrigen Ländern des Isthmus.

Ignacio Pérez, Präsident und CEO von Mal-Mart in Zentralamerika, bestätigte, dass Nicaragua für Wal-Mart der Hauptexporteur in Zentralamerika ist. "Die Situation in der Region wird immer günstiger, vor allem aufgrund des Zustandekommens der Freihandelsvereinbarungen mit den Vereinigten Staaten (DR-CAFTA)," sagte Pérez Lizar. Tatsächlich hat Nicaragua aufgrund von DR-CAFTA seit April 2006 die Möglichkeit, unter Vorzugsbedingungen in die USA zu exportieren, d.h. mit niedrigen Zöllen oder zollfrei. Pérez Lizar betonte, dass sie vorhaben, ihren Handel in Nicaragua trotz des Regierungswechsels weiter auszudehnen und dass das von führenden Leuten von Wal-Mart bei einem Treffen mit Daniel Ortega bestätigt worden sei.

Fernando Paiz gab keine Auskunft über die Erlöse Nicaraguas aus den Exporten an Wal-Mart während des vergangenen Jahres (2006), aber er sagte, die Höhe der Exporte stiege in "eindrucksvollem Maße" weiter an.

Wal-Mart ist derzeit mit 6 779 Geschäften und 1,9 Millionen Angestellten in über 13 Ländern auf drei Kontinenten tätig, einschließlich Kanada, den Vereinigten Staaten, Mexiko, den fünf zentralamerikanischen Ländern, Argentinien, Brasilien, dem Vereinigten Königreich, China und Japan. Wal-Mart plant, seine Tätigkeit auf Korea und Indien auszudehnen. Die Verkaufserlöse der Gesellschaft liegen derzeit bei über 300 Milliarden US-Dollar jährlich.

Dies ist eine auszuweise Übersetzung des Nicaragua News Service Autor: Melissa Schröder.
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Herausgeber der deutschsprachigen Übersetzung: Nicaragua-Forum Heidelberg. Tel.: 06221-472163, V.i.S.d.P.: Rudi Kurz
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